Der Boom von Krypto-Investments hat in den vergangenen Jahren Millionen neuer Anleger angezogen. Digitale Vermögenswerte wie Bitcoin, Ethereum oder Solana versprechen hohe Renditen, globale Zugänglichkeit und Unabhängigkeit von klassischen Finanzsystemen. Immer mehr Menschen investieren über Smartphone-Apps, weil der Einstieg scheinbar unkompliziert ist: Ein Konto eröffnen, Geld einzahlen, Token kaufen – und schon ist man Teil des neuen Finanzzeitalters. Doch diese Leichtigkeit birgt erhebliche Risiken.
Mit dem wachsenden Interesse an Kryptowährungen hat sich auch die Zahl der Betrugsversuche vervielfacht. Kriminelle nutzen die Begeisterung und den oft geringen Kenntnisstand vieler Neuanleger aus, um gefälschte Plattformen, Social-Media-Kampagnen oder betrügerische Apps zu verbreiten. Diese versprechen hohe Gewinne, automatisierten Handel oder exklusive Anlagemöglichkeiten – tatsächlich dienen sie jedoch nur einem Zweck: Anlegern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Täter agieren dabei immer professioneller und tarnen ihre Angebote so überzeugend, dass selbst erfahrene Investoren in die Falle tappen können.
Ein aktuelles Beispiel für diese perfide Masche ist die sogenannte „C-Rax MAX App“. Sie wird auf verschiedenen Webseiten und über Online-Anzeigen beworben und soll angeblich durch Künstliche Intelligenz automatisch in Kryptowährungen investieren. Nutzerberichten zufolge führt die App jedoch weder echte Transaktionen aus noch existiert ein nachvollziehbares Unternehmen hinter der Plattform. Stattdessen verschwinden Einzahlungen spurlos, und der angebliche Kundenservice reagiert nicht mehr, sobald die Opfer misstrauisch werden.
Dieser Fall steht exemplarisch für eine wachsende Bedrohung: Immer mehr gefälschte Krypto-Apps nutzen den Hype um digitale Assets, um ahnungslose Nutzer zu betrügen. Im weiteren Verlauf dieses Artikels wird erläutert, wie solche Systeme funktionieren, woran man sie erkennt und wie sich Anleger effektiv davor schützen können.
Hintergrund: Warum Krypto-Anlagen für Betrüger attraktiv sind
Kryptowährungen verkörpern die Idee eines dezentralen, von Staaten und Banken unabhängigen Finanzsystems. Genau diese Unabhängigkeit, die für viele Anleger den Reiz digitaler Assets ausmacht, schafft gleichzeitig ein ideales Umfeld für Betrüger. Transaktionen sind weitgehend anonym, Zahlungen lassen sich kaum rückverfolgen, und die internationale Struktur des Kryptomarktes erschwert die Strafverfolgung erheblich. Während klassische Bankgeschäfte über regulierte Kanäle laufen und Transaktionen im Streitfall eingefroren oder rückgängig gemacht werden können, gilt im Krypto-Bereich: Ist das Geld einmal überwiesen, ist es meist verloren.
Diese technische Architektur wird von Kriminellen gezielt ausgenutzt. Sie setzen auf die Dezentralität des Systems, um Gelder blitzschnell über Wallets, Mixer und Tauschbörsen zu verschieben, oft über Ländergrenzen hinweg. Innerhalb weniger Minuten ist das Geld unauffindbar. Selbst erfahrene Ermittler stoßen an ihre Grenzen, weil viele Betrüger aus Ländern agieren, in denen die Strafverfolgung lax oder kaum möglich ist.
Doch die Technologie ist nur ein Teil des Problems. Der andere liegt in der menschlichen Psychologie. Der Kryptomarkt lebt von starken Emotionen – von Gier, Angst und der allgegenwärtigen „FOMO“ („Fear of Missing Out“). Wenn in sozialen Medien oder auf Finanzportalen über unglaubliche Gewinne berichtet wird, wollen viele Anleger nicht zurückbleiben. Diese emotionale Dynamik öffnet Betrügern Tür und Tor. Sie wissen genau, wie sie das Bedürfnis nach schnellen Gewinnen oder vermeintlicher Exklusivität ansprechen müssen.
Fake-Plattformen und betrügerische Apps nutzen dabei oft dieselben psychologischen Hebel wie seriöse Finanzanbieter – nur mit betrügerischer Absicht. Sie präsentieren professionelle Websites, zeigen fiktive Handelsbildschirme mit scheinbar echten Kursbewegungen und bewerben ihre Dienste mit gefälschten Lizenzen oder erfundenen Partnerschaften. Auf Bewertungsseiten und in sozialen Netzwerken finden sich hunderte Fake-Testimonials, die glaubwürdig von großen Gewinnen berichten. In Wahrheit sind diese Profile oft KI-generiert oder von denselben Hintermännern erstellt, die das System betreiben.
Im Gegensatz zu regulierten Brokern und Banken unterliegen diese Plattformen keinerlei Aufsicht. Seriöse Anbieter besitzen Lizenzen von Finanzaufsichtsbehörden wie der BaFin, der FCA (Großbritannien) oder der CySEC (Zypern) und müssen strenge Sicherheits-, Transparenz- und Dokumentationspflichten erfüllen. Betrugs-Apps dagegen verstecken sich hinter Scheinfirmen, oft mit Briefkastenadressen oder gefälschten Registrierungen in Offshore-Gebieten. Ihre Betreiber verschwinden meist, sobald genügend Kapital eingesammelt wurde.
Das Zusammenspiel aus technischer Anonymität, emotionaler Manipulation und professioneller Täuschung macht Krypto-Betrug so gefährlich. Anleger begegnen Plattformen, die auf den ersten Blick legitim wirken, doch im Hintergrund operieren Netzwerke aus Betrügern, die jede Schwäche des Systems kennen und ausnutzen. Wer in Kryptowährungen investiert, muss daher nicht nur die Märkte verstehen, sondern auch die psychologischen und strukturellen Fallen, die mit ihnen einhergehen.
Die Masche im Detail: Vorgehensweise der C-Rax MAX App
Die Betrugsstrategie hinter der C-Rax MAX App folgt einem wohlbekannten, aber hochprofessionell eingesetzten Muster. Sie kombiniert digitale Reichweite, psychologische Manipulation und technische Tricks, um Opfer systematisch zu ködern und ihr Geld abzugreifen.
1. Anwerbung der Opfer
Die Kampagne beginnt großflächig und multipliziert sich über verschiedene Kanäle: bezahlte Social-Media-Ads, vermeintliche Erfahrungsberichte in Foren, Direktnachrichten, E-Mail-Spam und selbst gesponsorte Beiträge, die Prominente oder bekannte Krypto-Influencer zu empfehlen scheinen. Häufig werden Ausschnitte echter Medienberichte oder gefälschte Zitate verwendet, um Glaubwürdigkeit zu simulieren. Die Werbemittel versprechen oft ein „intelligentes KI-Trading“, garantierte Renditen oder exklusive Early-Access-Zugänge – alles Trigger, die besonders riskofreudige oder unerfahrene Anleger ansprechen.
2. Erste Einzahlung – niedrige Einstiegssummen
Um Vertrauen aufzubauen, wird der Einstieg bewusst niedrig angesetzt: 100–500 Euro gelten als „Test“ und erscheinen für viele erschwinglich. Die Plattform zeigt kurze, positive Erfahrungsberichte, Live-Charts und vermeintliche Kontoauszüge – alles so gestaltet, dass die erste Einzahlung wie ein risikoarmes Experiment wirkt. Sobald Geld fließt, wird der Nutzer durch das Interface in Sicherheit gewogen: Kontostand, gestiegene Positionen, angebliche Renditen – alles visuell überzeugend aufbereitet.
3. Psychologischer Druck durch „Account Manager“
Kurz nach der Einzahlung tritt typischerweise eine persönliche Ansprechperson in Erscheinung: ein „Account Manager“ oder „Broker“, meist per In-App-Chat, WhatsApp oder Telefon. Diese Personen sind geschult, Vertrauen zu erzeugen und gleichzeitig Druck aufzubauen. Taktiken sind: Lob für kluge Entscheidungen, Hinweis auf zeitlich begrenzte „Hebelangebote“, und die Suggestion, dass größere Einzahlungen exponentiell höhere Gewinne bringen. Der Druck eskaliert oft in Kombination mit Angst-Triggern wie „verpasste Chance“ oder dem Hinweis, dass Gewinne nur ausgezahlt werden, wenn ein bestimmtes Handelsvolumen erreicht wird.
4. Fake-Gewinne und manipulierte Kontostände
Die Plattform manipuliert Anzeigen so, dass Nutzer zuerst steigende Kontostände sehen — echte Trades finden aber nicht statt. Das Interface ist darauf ausgelegt, Vertrauen zu stärken: detaillierte Order-Bücher, vermeintliche Trade-Historien und Live-Kurscharts. Diese Daten sind jedoch rein visuell erzeugt; im Hintergrund werden Einzahlungen in Wallets verteilt und weiter verschoben. Die gefälschten Gewinne dienen einem Zweck: Sie motivieren zu weiteren Einzahlungen in der Hoffnung auf größere Auszahlungen.
5. Blockade bei Auszahlung — neue Forderungen
Wenn Nutzer eine Auszahlung beantragen, beginnt die entscheidende Phase. Statt einer Auszahlung erscheinen plötzlich zusätzliche Bedingungen: „Auszahlungssteuer“, „Verifizierungsgebühren“, „Bankgebühren“ oder das Erfordernis weiterer Mindesthandelsumsätze. Die geforderten Beträge sind oft höher als die ursprünglich investierte Summe. In anderen Fällen wird die Auszahlung technisch blockiert mit angeblichen Sicherheitsprüfungen oder Verzögerungen, die immer neue Gebühren oder Nachweise erfordern.
6. Kontaktabbruch und Verschwinden der Betreiber
Sobald die Opfer nicht mehr zahlen oder die Untersuchungen beginnen, bricht der Kontakt schlagartig ab. Account Manager sind nicht mehr erreichbar, die App-Plattform zeigt Fehlermeldungen oder wird vom Netz genommen, und registrierte Unternehmensdaten entpuppen sich als Briefkastenadressen oder gefälschte Einträge. Die überwiesenen Gelder sind bereits in Kaskaden von Wallets, Tauschbörsen und Mixern verschwunden — langfristiges Zurückverfolgen und Rückholen ist extrem aufwendig und häufig aussichtslos.
Warum diese Masche so effektiv ist
Kombiniert aus professionellem Auftritt, persönlichen Ansprechpartnern und der Illusion schneller, sicherer Gewinne bindet die Masche die Opfer emotional. Technisch nutzen die Täter die Grenzen der Blockchain-Forensik, Offshore-Strukturen und Social-Engineering, um Spuren zu verwischen. Dadurch verschwinden nicht nur Einzahlungen — die meisten Opfer scheuen zudem den öffentlichen Weg zur Anzeige, aus Scham oder weil die Forderungen klein erscheinen.
Opferberichte und Fallstudien
Hinter der Maske professioneller Apps wie der C-Rax MAX verbergen sich individuelle Dramen: Die Berichte ehemaliger Nutzer ähneln sich in ihrer Systematik. Viele Betroffene schildern zunächst ein Gefühl von Euphorie — die einfache Anmeldung, die schnelle Bestätigung durch einen angeblichen Account Manager und die visuell überzeugenden „Gewinne“ erzeugen Vertrauen. In weiteren Fällen berichten Geschädigte, dass sie zuerst nur kleine Beträge eingesetzt hätten, schließlich aber auf Druck und nachgestellten Erfolgsmeldungen größere Summen überwiesen hätten. Manche Beschreibungen zeigen, wie gut die Täter ihre Opfer einschätzen: Gespräche sind freundlich, geduldig und aufbauend, bis es ums Nachlegen geht; erst dann wird der Ton fordernder und bedrohlicher.
Neben dem finanziellen Verlust ist die emotionale Belastung oft der nachhaltigere Schaden. Viele Betroffene berichten von Scham und Selbstvorwürfen, weil sie sich manipuliert fühlen oder vermeintlich „dumme Fehler“ gemacht haben. Diese Gefühle verhindern häufig das sofortige Einschalten von Behörden oder das Suchen von Hilfe — aus Angst vor Bloßstellung oder dem Gefühl, die eigene Familie enttäuscht zu haben. Hinzu kommen Angst und Verzweiflung: Neben dem Sorge um die finanzielle Zukunft treten Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder soziale Isolation. Einige erzählen davon, dass sie zunächst Gesprächsangebote der angeblichen Broker als letzte Rettung gesehen hätten — ein Umstand, der die psychische Belastung zusätzlich verlängert.
Die Fallstudien zeigen außerdem typische Verhaltensmuster: Nach der ersten Kontaktaufnahme eskaliert die Situation oft in mehrere Stufen — Vermehrung der Einzahlungsaufforderungen, Vorschieben rechtlicher oder steuerlicher Hürden bei Auszahlungswünschen und schließlich der vollständige Kontaktabbruch. Betroffene, die versuchen, über ihre Hausbank oder über die genutzten Zahlungsdienstleister Hilfe zu erhalten, stoßen nicht selten an technische und rechtliche Grenzen. Die transnationale Struktur dieser Betrugsnetzwerke macht es Ermittlern schwer, schnell zu reagieren; viele Opfer fühlen sich alleingelassen.
Gesellschaftlich ist ein besorgniserregender Trend zu beobachten: In Deutschland und weiten Teilen Europas steigt die Zahl der gemeldeten Fälle rund um Krypto-Betrug kontinuierlich. Die Gründe sind vielschichtig — die zunehmende Verbreitung von Kryptowährungen als Investmentform, die professionelle Vermarktung betrügerischer Angebote und die immer ausgefeilteren Methoden der Täter. Gleichzeitig fehlt es bei vielen Betroffenen an klaren Anlaufstellen, die technische, rechtliche und psychologische Unterstützung kombinieren. NGOs, Verbraucherschutzorganisationen und Polizei können einzelne Hilfestellungen bieten, doch ein flächendeckendes Angebot, das schnell und niedrigschwellig erreichbar ist, ist bislang noch nicht etabliert.
Die wachsende Zahl der Fälle ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung: Sie untergräbt das Vertrauen in digitale Finanzprodukte und belastet soziale Netze. Effektiver Schutz braucht daher nicht nur Prävention und Aufklärung, sondern auch gezielte Hilfsangebote für Betroffene — von rechtlicher Beratung bis zur psychosozialen Unterstützung.
Juristische Einordnung von C-Rax
Die Vorgehensweise hinter betrügerischen Krypto-Apps wie C-Rax MAX erfüllt in vielen Fällen den Straftatbestand des Betrugs (§ 263 StGB). Entscheidend sind die klassischen Elemente: Vorspiegelung falscher Tatsachen (z. B. fingierte Handelsaktivitäten, gefälschte Lizenznachweise), Erregung eines Irrtums beim Opfer und daraus resultierende Vermögensverfügung (Überweisungen oder Einzahlungen). Liegen diese Tatbestandsmerkmale vor, drohen den Verantwortlichen strafrechtliche Konsequenzen – Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.
Über den Betrug hinaus kommen regelmäßig weitere Straftatbestände in Betracht. Die Verschleierung und Weiterleitung eingehender Gelder über Wallets, Tauschbörsen und Mixer kann den Tatbestand der Geldwäsche erfüllen (§ 261 StGB) – gerade seit der Reform mit dem „All-Crimes“-Ansatz, der eine Erweiterung der möglichen Vortaten brachte. Betreiber, Zahlungsvermittler oder Dritte, die die Herkunft von rechtswidrig erlangten Mitteln bewusst verschleiern, machen sich strafbar.
Ferner können Urkundenfälschung (§ 267 StGB) oder bandenmäßige Computerbetrugs-Tatbestände einschlägig sein, wenn etwa gefälschte Lizenzdokumente, manipulierte Kontoauszüge oder systematisch generierte Testimonials verwendet werden. Und dort, wo vermeintliche Handelsplätze Bank-, Zahlungs- oder Wertpapierdienstleistungen ohne Erlaubnis anbieten, kann ein unerlaubtes Finanzgeschäft nach dem Kreditwesengesetz (KWG) bzw. die Aufsicht der BaFin betroffen sein; die Finanzaufsicht warnt wiederholt vor Anbietern, die ohne erforderliche Erlaubnis tätig sind.
Trotz dieser klaren Straftatstatbestände ist die Strafverfolgung in der Praxis schwierig. Häufig operieren Täter aus dem Ausland, nutzen Briefkastenfirmen und Offshore-Strukturen oder verschieben Gelder binnen Minuten über dezentrale Technologien. Blockchain-Transaktionen können zwar nachvollziehbar sein, doch das Rückverfolgen zu realen Personen erfordert forensische Expertise, internationale Rechtshilfe und oft die Kooperation von Krypto-Börsen, die außerhalb Deutschlands sitzen. Europäische und internationale Behörden beobachten diese Entwicklung und führen gemeinsame Maßnahmen durch, doch grenzüberschreitende Ermittlungen dauern und sind ressourcenintensiv.
Welche Chancen und Grenzen haben Betroffene in Deutschland? Praktisch sinnvoll sind folgende Schritte: umgehend Strafanzeige bei der Polizei/Staatsanwaltschaft erstatten, die eigene Bank informieren und Verdachtsmeldungen an zuständige Behörden wie BaFin oder Verbraucherzentralen richten. Die Erfolgsaussichten, Geld vollständig zurückzuerhalten, sind jedoch begrenzt — insbesondere bei rein Krypto-Transfers ohne zentrale Gegenpartei. Zivilrechtlich bestehen Ansprüche auf Herausgabe/Schadensersatz (z. B. wegen ungerechtfertigter Bereicherung oder Vertragserfüllung), deren Durchsetzung aber ebenfalls an praktischen Grenzen scheitern kann. Für Opfer ist daher frühes, gut dokumentiertes Handeln und gegebenenfalls die Einschaltung spezialisierter Anwälte und Blockchain-Forensiker wie CryptoTracing entscheidend.
Spurensuche: Wie Blockchain-Forensik hilft — und wie CryptoTracing arbeitet
Die öffentliche, unveränderliche Natur vieler Blockchains ist zugleich Fluch und Segen: Jede Transaktion ist dauerhaft aufgezeichnet und damit prinzipiell nachverfolgbar. Blockchain-Forensik nutzt diese Eigenschaft systematisch, um Geldflüsse sichtbar zu machen, Adressnetzwerke zu clustern und Transaktionspfade über Wallets, Börsen und Dienstleister hinweg zu verfolgen. Dabei kommen automatisierte Graph-Analysen, Heuristiken (z. B. Input- und Change-Address-Erkennung), „taint analysis“ und Mustererkennung zum Einsatz: Aus zahllosen Einzeltransaktionen werden nachvollziehbare Flussdiagramme, die zeigen, wohin Gelder geflossen sind und welche Dienste eingebunden wurden.
Zu den grundlegenden Methoden gehören das Mapping von Ein- und Auszahlungsadressen zentralisierter Krypto-Exchanges, das Erkennen wiederkehrender Gebühren- und Vermittlungsmuster sowie die Clustering-Technik, bei der mehrere Adressen demselben Betreiber oder derselben Betrugsinfrastruktur zugeordnet werden. Kombiniert mit Off-Chain-Daten (KYC-Hinweisen, Whois-Einträgen, Social-Media-Hinweisen) lassen sich so häufig belastbare Vermutungen zu Empfängern oder Gatekeepern anstellen.
Doch es gibt klare Grenzen. Mixing-Dienste, CoinJoin-Transaktionen und Privacy-Coins wie Monero oder Zcash erschweren oder verhindern eine eindeutige Rückverfolgung; Chain-Hopping (schneller Wechsel zwischen verschiedenen Blockchains) und Cross-Chain-Swaps in Verbindung mit DEX-Pools erhöhen die Komplexität zusätzlich. Auch Over-the-Counter-(OTC)-Deals und Bargeld-Auszahlungen können On-Chain-Spuren ausradieren. Technisch versierte Täter nutzen diese Methoden gezielt, um Forensiker in die Irre zu führen.
Trotzdem existieren zahlreiche erfolgreiche Rückverfolgungen: Ermittler konnten wiederholt Gelder zu Knotenpunkten führen, zentrale Börsen identifizieren und durch Kooperation Auszahlungen stoppen oder Accounts sperren. Solche Erfolge basieren meist auf der Kombination von On-Chain-Evidenz mit off-chain Hinweisen und der Kooperation mit regulierten Plattformen, die Nutzeridentitäten herausgeben.
Internationale Kooperation ist dafür unerlässlich. Organisationen wie Europol, Interpol und die Financial Action Task Force (FATF) koordinieren grenzüberschreitende Ermittlungen, standardisieren Compliance-Anforderungen und erleichtern Informationsaustausch. Ohne diese Zusammenarbeit bleiben viele Spuren in verschiedenen Jurisdiktionen stecken.
Wie arbeitet CryptoTracing konkret? Unser Ansatz verbindet automatisierte, skalierbare On-Chain-Analysen mit manueller Ermittlungsarbeit und OSINT-Recherchen. Schritte im Workflow sind typischerweise: Identifikation der Deposit-Adressen aus Hinweisen, automatisiertes Mapping des Transaktionsgraphen, Clustering verwandter Wallets, Erkennung von Mixing-Mustern und On/Off-Ramp-Gateways und anschließende Anreicherung mit öffentlichen Daten (Domain-History, Social-Media-Profiles, Payment-Gateways). Wenn sich ein plausible Verbindung zu einer zentralen Börse oder einem Zahlungsdienstleister ergibt, initiiert CryptoTracing formelle Anfragen an die Plattformbetreiber und bereitet Dossiers für Strafverfolgungsbehörden vor. Parallel liefern wir Betroffenen klare Handlungsschritte: sofortige Anzeige, Bank- und Zahlungsdienstleister-Benachrichtigung sowie Evidence-Preservation-Anleitungen.
Unser Ziel ist realistisches Ergebnis-Management: nicht jede Spur führt zur Rückholung, aber durch frühzeitige Identifikation, schnelles Mapping und gezielte Zusammenarbeit lassen sich oft zentrale Schwachstellen entdecken — Börsenkonten, Broker-Schnittstellen oder wiederkehrende Mixer-Knoten — die als Ansatzpunkte für weitere Maßnahmen dienen. Internationale Vernetzung, technische Expertise und gründliche Dokumentation sind die Erfolgsfaktoren moderner Blockchain-Forensik.
Unterstützung für Betroffene durch CryptoTracing
Wer Opfer eines Krypto-Betrugs geworden ist, steht oft unter Schock: Das Geld scheint verloren, die Täter sind unauffindbar, und Behörden wirken überfordert. Genau hier setzt CryptoTracing.com an – ein interdisziplinäres Netzwerk aus Blockchain-Analysten, IT-Forensikern und spezialisierten Juristen, das sich auf die Aufklärung und Verfolgung digitaler Finanzdelikte konzentriert. Gemeinsam mit dem erfahrenen IT-Forensiker Timo Züfle und dem auf Cybercrime und Internetrecht spezialisierten Rechtsanwalt Dr. Marc Maisch bietet CryptoTracing eine strukturierte und realistische Unterstützung für Betroffene.
Betroffene können über unser Online-Formular oder telefonisch Kontakt aufnehmen. Die erste Einschätzung erfolgt kostenlos und dient dazu, den Sachverhalt einzuordnen, die vorhandenen Belege zu prüfen und festzustellen, ob eine fundierte Blockchain-Analyse Aussicht auf Erfolg hat. Diese erste Kontaktaufnahme ist unkompliziert, vertraulich und ohne Verpflichtung – sie dient vor allem dazu, Klarheit in einer emotional belastenden Situation zu schaffen.
Sobald der Fall angenommen wird, beginnt die technische Spurensuche. Timo Züfle analysiert die Transaktionen direkt in der Blockchain und erstellt ein detailliertes Flussdiagramm, das die Wege der betroffenen Kryptowährungen sichtbar macht. Dabei werden auch Clustering-Techniken und Heuristiken eingesetzt, um mögliche Täterwallets, Börsen oder Mixing-Dienste zu identifizieren. Betroffene erhalten anschließend einen forensischen Bericht, der alle wesentlichen Transaktionspfade und Hinweise auf involvierte Dritte enthält – ein Dokument, das später auch juristisch verwertet werden kann.
Gemeinsam mit Dr. Marc Maisch kann auf Basis der Analyse und falls erforderlich eine rechtlich saubere Strafanzeige vorbereitet. CryptoTracing unterstützt bei der Formulierung, Einreichung und Nachverfolgung der Ermittlungen, gegebenenfalls auch in Kooperation mit internationalen Behörden. Ziel ist es, die Ergebnisse der Blockchain-Analyse gezielt in laufende Ermittlungen einzubringen, um Kontensperrungen oder Auskunftsersuchen an Exchanges zu initiieren.
Sollte der Fall in ein Gerichtsverfahren münden – etwa zur Rückholung von Geldern oder zur Verteidigung gegen unberechtigte Ansprüche – begleitet Herr Dr. Maisch auf Wunsch den gesamten Prozess. Die Kombination aus technischer Expertise und juristischer Erfahrung ermöglicht eine fundierte Argumentation sowohl in zivilrechtlichen als auch in strafrechtlichen Verfahren.
Die Erfahrungswerte sind ermutigend, denn in vielen Fällen konnten CryptoTracing und seine Partner die Ansprüche ihrer Mandanten erfolgreich verteidigen oder wesentliche Fortschritte bei der Identifikation der Täter erzielen. Für Betroffene bedeutet das: Sie stehen nicht allein da. Mit technischer Präzision, juristischer Kompetenz und persönlicher Begleitung hilft CryptoTracing, aus der Ohnmacht in die Handlung zu kommen – Schritt für Schritt zurück zur Kontrolle über den eigenen Fall.


