Die Geschichte von Bittrex ist ein Sinnbild für die Höhen und Tiefen der Kryptowelt. Gegründet im Jahr 2014, war die US-amerikanische Börse lange Zeit eine der führenden Plattformen für den Handel mit digitalen Vermögenswerten. Ihr Fokus auf Sicherheit und Compliance machte sie zu einer beliebten Wahl für erfahrene Händler. Doch in den letzten Jahren geriet Bittrex zunehmend unter Druck. Verschärfte regulatorische Anforderungen und sinkende Handelsvolumina führten schließlich im Jahr 2023 zur Insolvenz.
Die Pleite von Bittrex kam für viele Anleger überraschend. Ursache waren nicht nur die finanziellen Herausforderungen, sondern auch rechtliche Probleme. Die Börse wurde von der US-amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) verklagt, da sie angeblich nicht registrierte Wertpapiere angeboten habe. Dies führte zu hohen Strafzahlungen und einem erheblichen Vertrauensverlust, der die Plattform in die Knie zwang.
Weil der Name Bittrex jedoch bei vielen langjährigen Investoren ein Begriff ist, nehmen Betrüger dies zum Anlass auf Beutejagd zu gehen. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wie man sich am besten schützen kann.
Die Unternehmen werden abgewickelt
Trotz der Liquidation von Bittrex besteht für viele Anleger noch Hoffnung. Denn das Verfahren ermöglicht es Gläubigern, Ansprüche gegen das Unternehmen geltend zu machen und sich Restbestände an Kryptowährungen auszahlen zu lassen. Diese Möglichkeit erfordert jedoch genaue Informationen und eine aktive Beteiligung am Prozess. Viele Nutzer prüfen derzeit ihre Konten, Transaktionen und etwaige Forderungen, um ihre Rechte zu sichern.
Aktuell können sich Kunden immer noch bei Bittrex einloggen, um etwaige Restbestände an Kryptowährungen abzuheben. Dabei ist die rechtliche Situation etwas komplexer, denn viele Verbraucher assoziieren mit Bittrex ein und die selbe Börse, aber es handelt sich um verschiedene Unternehmen, die je nach Region ihre Dienstleistung erbracht haben. Für Kunden aus Deutschland ist die Bittrex Global GmbH mit Sitz in Liechtenstein zuständig gewesen.
Deutsche Kunden sind also Gläubiger und können sich auf der Seite von Bittrex Global mit ihren Credentials einloggen und ihr Guthaben abheben. Hier ist jedoch Eile geboten, weil der Betreiber die Webseite nicht ewig vorhält, sondern im Rahmen eines geordneten Verfahrens lediglich befristet Zugriff gewährt. Zudem entstehen auch Kosten, welche die Kunden monatlich zu tragen haben, nämlich dann, wenn sie ihr Guthaben auf Bittrex liegen lassen und untätig bleiben. Diese Gemengelage nutzen Betrüger in letzter Zeit verstärkt aus und versuchen daraus Profit zu schlagen.
Verbraucher werden gezielt angeschrieben
Inmitten dieser Situation tauchen Betrüger auf, die die Verwirrung und Unsicherheit bei unerfahrenen Anlegern ausnutzen. Sie verschicken gefälschte E-Mails im Namen von Bittrex und täuschen vor, wichtige Informationen zum Liquidiation oder zur Wiederherstellung von Kontozugängen zu liefern. Diese E-Mails enthalten oft Links zu Phishing-Websites, die den Originalseiten der Börse täuschend ähnlich sehen. Nutzer werden aufgefordert, ihre Zugangsdaten einzugeben, um angeblich auf ihre Konten oder weitere Informationen zugreifen zu können. Doch in Wirklichkeit landen diese Daten direkt in den Händen der Betrüger.
Ein solches Vorgehen ist nicht nur eine Straftat, sondern auch eine raffinierte Täuschung, die auf den Stress und die Verunsicherung der Anleger abzielt. Die Täter nutzen die Dringlichkeit und die Unsicherheit aus, um ihre Opfer zur unüberlegten Handlung zu bewegen. Besonders perfide ist, dass diese E-Mails oft so professionell gestaltet sind, dass selbst erfahrene Nutzer Schwierigkeiten haben, sie von echten Nachrichten zu unterscheiden.
Verbraucher sollten daher unbedingt den Absender prüfen und nach Möglichkeit keine Links in der E-Mail anklicken. Stattdessen empfiehlt es sich die offizielle Seite von Bittrex eigenständig aufzusuchen. Dort finden sich qualifizierte Informationen zur Abwicklung des Unternehmens und die Möglichkeit sich einzuloggen oder ein Support-Ticket zu erstellen. Es lohnt sich also im Zweifelsfall die Anfragen über die in Abwicklung befindliche Plattform zu beantworten, um nicht auf getürkte E-Mails einzugehen.
Unsere Recherche hat ergeben, dass die Täter vermutlich auch E-Mail-Adressen anschreiben, die aus dem Ledger-Datenleck gewonnen wurden. Es empfiehlt sich zu prüfen, ob die eigene E-Mail-Adresse betroffen war und ggf. auf die Verwendung betroffener Adressen zu verzichten. Man kann u. a. auf haveibeenpwned.com eine Prüfung selbstständig vornehmen.
Wie kann man sich vor dem Bittrex-Betrug schützen?
Um sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen, ist es essenziell, jede E-Mail genau zu prüfen. Absenderadressen sollten sorgfältig überprüft werden, da Betrüger oft ähnliche, aber gefälschte Domains verwenden. Offizielle Kommunikation erfolgt in der Regel ausschließlich über die authentische Website oder registrierte Kontaktkanäle des Unternehmens. Außerdem sollten Anleger niemals Links in E-Mails anklicken, sondern die Website direkt im Browser aufrufen. Zwei-Faktor-Authentifizierung und starke Passwörter bieten zusätzlichen Schutz und erschweren es Betrügern, auf Konten zuzugreifen.
In dem vorliegenden Fall sollte man sich außerdem nicht von falscher Hoffnung leiten lassen. Die E-Mails werden nämlich auch an Adressen verschickt, die nicht bei Bittrex registriert waren. Daher sollte man eingehende Nachrichten komplett ignorieren, wenn man selber nicht Kunde bei der Börse gewesen ist.
Zusätzlich empfiehlt es sich E-Mails, die sicher als Spam erkannt worden sind, als solche zu melden und entsprechend zu behandeln. Auf das Öffnen von Anhängen sollte verzichtet werden, obgleich uns bislang keine Fälle bekannt sind, wo die Täter mit Anhängen gearbeitet haben. Grundsätzlich ausschließen sollte man das aber für die Zukunft nicht.
Auf falsche E-Mail von Bittrex reagiert: Was sollte man jetzt tun?
Phishing-Attacken und betrügerische E-Mails gehören zu den häufigsten Methoden, um ahnungslose Krypto-Nutzer zu täuschen. Wenn Sie auf eine solche E-Mail reagiert haben, ist schnelles Handeln entscheidend, um finanzielle Schäden zu begrenzen. CryptoTracing kann Ihnen in solchen Fällen wertvolle Unterstützung bieten.
Falls Sie auf eine verdächtige E-Mail von Bittrex reagiert haben – sei es durch das Klicken auf einen Link oder das Teilen sensibler Informationen – sollten Sie sofort folgende Schritte einleiten:
- Zugangsdaten ändern: Loggen Sie sich umgehend bei Bittrex ein und ändern Sie Ihr Passwort. Nutzen Sie dafür ein sicheres und einmaliges Passwort. Sofern Sie das Passwort auf anderen Plattformen wiederverwenden sollten sie auch dort eine Änderung vornehmen. Am besten nutzen sie dafür einen Passwortmanager.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung prüfen: Falls die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) noch nicht aktiv ist, aktivieren Sie sie sofort. Falls sie bereits eingerichtet ist, prüfen Sie, ob die Einstellungen unverändert sind.
- Kontoaktivitäten überwachen: Überprüfen Sie ggf. Ihre letzten Kontoaktivitäten auf anderen Plattformen bezüglich Unregelmäßigkeiten, wie unbekannte Login-Versuche oder nicht autorisierte Transaktionen.
- Bank- und Kreditkartenunternehmen informieren: Sollten Sie Zahlungsinformationen geteilt haben, kontaktieren Sie Ihr Finanzinstitut und lassen Sie verdächtige Aktivitäten sperren.
Je schneller Sie handeln, desto größer ist die Chance, Ihre Kryptowährungen oder Daten zu schützen. CryptoTracing ist darauf spezialisiert, Betrugsfälle im Kryptobereich aufzudecken und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Wir unterstützen Betroffene in Phishing-Fällen mit gezielten Maßnahmen wie der Transaktionsanalyse. Wenn Kryptowährungen von Ihrem Wallet abgezogen wurden, kann CryptoTracing deren Spur über die Blockchain verfolgen, um den Verbleib der gestohlenen Mittel zu lokalisieren. Gerne unterstützen wir sie bei der Dokumentation aller Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Betrug, um Ihnen eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit mit Behörden oder Versicherungen zu liefern. Zudem können wir Ihnen eine Beratung anbieten, wie Sie sich vor Anschlussdelikten besser schützen können. Sind sensible Daten nämlich in der Hand von Kriminellen, dann können diese damit weitere Straftaten begehen.
Falls Sie auf eine Phishing-Mail reagiert haben, sollten Sie keine Zeit verlieren. Die Herstellung des Kontakts mit CryptoTracing ist in solchen Fällen zeitkritisch. Jede Minute zählt, um den Schaden zu minimieren und die gestohlenen Vermögenswerte zurückzuverfolgen. Je schneller Sie sich an CryptoTracing wenden, desto größer ist die Chance auf einen Erfolg.
Handeln Sie jetzt – Ihr Vermögen und Ihre Sicherheit stehen an erster Stelle. Sie können uns die Details zu ihrem Fall über das Kontaktformular schildern und wir melden uns zeitnah bei Ihnen zurück. In einer kostenlosen Ersteinschätzung zeigen wir Ihnen auf, welche Möglichkeiten offenstehen, um das weitere Vorgehen zu planen.