Bitcoin-Automaten haben in den letzten Jahren ein gigantisches Wachstum erlebt. Sie erlauben es, Bitcoin gegen Bargeld zu verkaufen oder Bitcoin gegen Bares zu erwerben. Einige dieser Automaten haben Einschränkungen, andere wiederum nicht. Diese sind u. a. darauf zurückzuführen, wie die regulatorische Situation in dem jeweiligen Land bestellt ist, indem das Gerät steht.
Inhaltsverzeichnis
Aufgrund dieses Erfolgs haben Betrüger die Bitcoin-Automaten für sich entdeckt und setzen sie auf ganz unterschiedlichem Weg für ihre Geschäft ein. Wir möchten Ihnen erläutern wie Betrug an Bitcoin-Automaten abläuft, wie Sie sich davor schützen können und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn man einem Betrug zum Opfer gefallen ist.
Wie funktioniert Betrug an Bitcoin-Automaten?
Der Betrug zeichnet sich zumeist dadurch aus, dass die Opfer über verschiedene Wege kontaktiert werden. Insbesondere Social Media oder Messenger-Programme wie Telegram sind bei den Tätern sehr beliebt. Hier können sie leicht mit falschen Profilen den Kontakt zum Opfer anbahnen, indem sie zwanglos ins Gespräch kommen. Alternativ kontaktieren sie ihre Opfer per E-Mail. Unabhängig über welches Medium der Kontakt gesucht wird, die Herangehensweise bleibt immer gleich.
Die Betrüger täuschen verschiedenes vor:
- Dringlichkeit: Die Opfer werden alarmiert, dass ein Notfall eingetreten ist. Häufig geben sich Täter als Verwandte aus, die in Not sind. Alternativ wird vorgetäuscht, dass es ein technisches Problem mit einem Bankkonto oder Wallet gibt.
- Liebesbeziehung: Hier bahnen die Täter einen romantischen Kontakt an, was sehr viel Zeit erfordert. Haben sie eine Beziehung zum Opfer aufgebaut, fordern sie Geldbeträge unter dem Vorwand in Not geraten zu sein oder das Geld zu benötigen, um den vermeintlichen Partner endlich besuchen zu können.
- Geschäft oder Glücksspielgewinn: Hierbei geben die Täter vor, dass entweder ein Glücksspielgewinn eingefordert werden kann oder dass ein besonders lukratives Geschäft wartet.
In allen drei Kategorien zeigt sich erfahrungsgemäß immer das gleiche Bild: Die Opfer werden gebeten einen Bitcoin-Automaten aufzusuchen und dort Bitcoin zu kaufen. Sei es, weil sie eine Spiegeltransaktion tätigen sollen, einen vermeintlichen Liquiditätsnachweis erbringen müssen oder schlicht, um eine finanzielle Hilfe zu leisten. Bewusst wählen die Täter Opfer aus, die über möglichst geringe Kenntnisse über Bitcoin verfügen. Denn die am Automaten erworbenen BTC gehen direkt an die Bitcoin-Adresse der Betrüger.
Eine weitere Kategorie, die glücklicherweise im deutschsprachigen Raum eine untergeordnete Rolle spielt, sind betrügerische Automaten. Hier rücken die Automaten kein Geld oder Bitcoin heraus und die Benutzer der Geräte werden direkt vom Betreiber betrogen. Weil die Regulierung immer weiter voranschreitet und solche Automaten relativ schnell auffliegen, ist diese Betrugsmasche nicht weitverbreitet. Schließlich ist mit der Aufstellung des Automaten auch ein gewisser Aufwand für die Betrüger verbunden, der bei einem reinen Online-Betrug nicht entsteht.
Wie kann man sich vor dem Automatenbetrug schützen?
Die einfachste Methode ist die Beachtung einiger Regeln. Zunächst sollte man im Kontakt mit Fremden immer skeptisch sein, denn letztlich kommen die Betrüger nur an Geld, wenn sie ihr Opfer überredet bekommen. Unbekannte, welche Gesprächsthemen schnell auf Investments lenken oder nach finanzieller Hilfe fragen, sollten gemieden werden.
Sofern man den Eindruck hat, von einem Familienmitglied kontaktiert worden zu sein, so sollte man dies durch Rückruf überprüfen. Allerdings nicht über die zumeist unbekannte Nummer der Täter, sondern der betroffenen Person oder nahe Anverwandte. Hier sind immer Kommunikationswege zu präferieren, von denen man weiß, dass sie authentisch sind.
Sofern man verunsichert ist gilt: Zu nichts drängen lassen! Die Täter setzen ihre Opfer immer häufiger unter Druck, um an ihr Ziel zu kommen. Dies ist leider im gesamten Umfeld der Online-Kriminalität zu beobachten.
Was unternehmen die Automatenbetreiber gegen Betrug?
Die Betreiber der Automaten sind selbstverständlich daran interessiert, dass ihre Geräte nur für legale Zwecke eingesetzt werden. Daher richten sie zumeist Warnhinweise ein, welche daran erinnern, dass man keine Bitcoin kaufen soll, wenn man von Fremden dazu aufgefordert wurde.
Außerdem sind Bitcoin-Automaten in vielen Ländern mit KYC-Maßnahmen belegt. Daher müssen sich Kunden ausweisen und ggf. im Vorfeld beim Anbieter registrieren. Dies ist beispielsweise in Deutschland der Fall. An den Automaten des größten Anbieters, der Kurant, kann man ohne Registrierung gar nicht aktiv werden.
Sofern es sich also nicht um einen betrügerischen Automatenaufsteller handelt, gehen die Betreiber in der Regel einem ehrlichen Geschäft nach und sind außerordentlich bei der Betrugsprävention engagiert.
Ich wurde betrogen, was kann soll ich unternehmen?
Mit dieser Frage wenden sich viele Menschen an Crypto-Tracing. Zunächst gilt es die Ruhe zu bewahren und so viele Informationen und Beweise zu sichern, wie möglich. Dazu gehören Chatverläufe und E-Mails mit den Betrügern. Sollte man mit den Tätern telefoniert haben, so empfiehlt es sich ein Gedächtnisprotokoll von den Gesprächen anzufertigen.
Im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Automaten Betrug sind die Quittung sehr wichtig. Diese enthalten neben einem QR-Code alle Transaktionsdetails. Dieser Zettel sollte also dringend verwahrt werden.
Crypto-Tracing ist auf Betrugsfälle spezialisiert und verfolgt die Spuren auf der Blockchain. Mithilfe der Blockchain-Forensik können wir dokumentieren, wohin die Betrüger die BTC überwiesen haben. Im besten Fall lassen sich die Täter dadurch sogar aufspüren, was eine enorme Hilfe bei der Strafverfolgung sein kann. Zusätzlich arbeiten wir eng mit dem Rechtsanwalt Dr. Maisch zusammen, der über eine hervorragende Expertise im IT-Recht verfügt. Gemeinsam mit dem Anwalt kann eine Anzeige gestellt werden, welche gezielt mit der Dokumentation von Crypto-Tracing unterlegt wird.
Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie und jetzt über unser Formular. Wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung und klären in einem Erstgespräch, welche Maßnahmen in Ihrem individuellen Fall am besten ergriffen werden sollten. Beachten Sie, dass die Erfolgsaussichten auch davon abhängig sind, wie schnell nach dem Betrugsdelikt gehandelt wird.
FAQ zu Bitcoin-Automaten Betrug
Wie erkenne ich einen falschen Bitcoin-Automaten?
Achten Sie auf Unregelmäßigkeiten und verdächtige Merkmale. Dazu gehören etwa fehlerhafte Tastaturen oder unsichere Befestigungen. Überprüfen Sie auch die Zuverlässigkeit des Betreibers. Seriöse Firmen haben stets eine Internetpräzens, welche über ein Impressum verfügt und sind oft auch im Handelsregister eingetragen.
Wie finde ich vertrauenswürdige Bitcoin-Automaten?
Hier empfiehlt sich besonders die Plattform CoinAtmRadar, welche die Automaten auf einer Karte verortet und weiterführende Informationen enthält. Recherchieren Sie dort im Voraus und lesen Sie Bewertungen anderer Benutzer. Vertrauenswürdige Automaten sind oft in etablierten Geschäften oder öffentlichen Orten aufgestellt.
Gibt es Skimming an Bitcoin-Automaten?
Eigentlich nicht, denn an den Automaten wird nicht mit Kredit- oder EC-Karte gezahlt. Skimming beschreibt eine Methode, bei der Kartenlesegeräte manipuliert werden, um an sensible Informationen wie die PIN zu gelangen. Sollten Sie auf einen Automaten treffen, der Kartenzahlungen akzeptiert, dann ist er sehr wahrscheinlich gefälscht.
Wer beaufsichtigt in Deutschland die Bitcoin-Automaten?
In Deutschland ist die BaFin für die Automaten zuständig. Weil das Geschäft erlaubnispflichtig ist, müssen Betreiber vor Aufnahme ihrer Tätigkeit eine Genehmigung bei der BaFin einholen. Dementsprechend kann man sich mit Beschwerden im Zusammenhang mit Bitcoin-Automaten u. U. auch an die BaFin wenden.