Telegram Betrug

Telegram: Vorsicht vor Betrug mit Kryptowährungen

Telegram ist einer der beliebtesten Messenger Dienste auf dem Markt. Insbesondere in der Kryptoszene findet Telegram verstärkt Anwendung. Der Grund dafür liegt in der vereinfachten Erstellung von Nutzerkonten, Nachrichtenkanälen und Chatgruppen. Dies erlaubt es Entwicklern und Community-Managern von Krypto-Projekten unkompliziert in Kontakt mit ihrer Zielgruppe zu treten. Aus diesem Grund hat Telegram unlängst andere Services wie WhatsApp abgelöst und ist neben Discord der beliebteste Kommunikationskanal, wenn es um Kryptowährungen geht.

Dieser Umstand sorgt dafür, dass Telegram bei Betrügern besonders beliebt ist, weil sie sich sicher sein können, auf Opfer zu stoßen, die über Kryptowährungen verfügen. Außerdem können sie sich hinter den schnell und einfach erstellen Konten besser verstecken und müssen nicht fürchten, ihre Identität unmittelbar preiszugeben.

Im Folgende möchten wir aufzeigen, welche Fallstricke bei der Verwendung von Telegram lauern, wie Sie sich vor Betrügern auf Telegram schützen und was Sie unternehmen können, falls sie einem Betrug aufgesessen sind.

Vielseitige Betrugsmaschen im Einsatz

Weil Telegram nahezu von allen Krypto-Communitys verwendet wird, können Betrüger auf diverse Maschen zurückgreifen, um ihre Opfer zu täuschen. Einige dieser Methoden sind nicht unbedingt exklusiv im Umfeld der Kryptowährungen anzutreffen, sondern finden auch an anderer Stelle Verwendung. Hier eine kurze Übersicht zu den häufigsten Betrugsmaschen:

  • Love Scam: Bei einem Love Scam oder auch Roman Scam wird eine romantische Beziehung über den Messenger angebahnt. Diese Beziehung zwischen Täter und Opfer dient ausschließlich dem Zweck, Geld beziehungsweise Kryptowährungen zu erschleichen. Wie die Täter genau vorgehen, können Sie in dem weiterführenden Artikel über Romance Scam nachlesen.
  • Trading Groups: bei einer solchen Gruppe handelt es sich zumeist, um einen Nachrichtenkanal, der es lediglich erlaubt mitzulesen, aber nicht mit anderen Mitgliedern zu chatten. Die Täter geben hier sogenannte Trading-Signale. Damit wollen sie ihren Opfern einen vermeintlichen Vorteil am Markt verschaffen, indem diese von Marktanalysen profitieren sollen. Die sogenannten Signale sollen den Mitgliedern dieser Kanäle unmittelbar anzeigen, wann sie kaufen oder verkaufen sollen. Zumeist kaufen die Täter illiquider Krypto-Assets und versuchen danach, die Mitglieder des Kanals zum Kauf zu bewegen. Aufgrund der geringen Liquidität kann dies den Preis bereits nach oben manipulieren, wenn in der Gruppe genügend Mitglieder gleichzeitig zukaufen.
  • Gefälschte Wallets: bei dieser Methode gaukeln die Täter vor, dass ein Telegram Kanal ein vollwertiges Bitcoin-Wallet sei. Alternativ kann es sich auch um Wallets einer anderen Kryptowährung handeln. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch nur um geschickt gestaltete Telegram-Bots, die lediglich ein Wallet vorgaukeln. Werden Beträge an ein solches Wallet überwiesen, so streichen die Täter die Kryptowährungen als Beute ein.
  • Fake Supportmitarbeiter: Häufig suchen Anleger und Interessenten in Telegram-Gruppen Hilfe bei technischen Problemen. Dadurch, dass die Anfragen öffentlich sind, können Betrüger sie mitlesen. Sie nutzen diese Informationen und schreiben die Opfer persönlich und nicht über den Gruppen-Chat an. Sie geben sich dann als Supportmitarbeiter aus und bieten ihre Hilfe an, um das Problem zu lösen. Häufig soll dazu eine Drittsoftware installiert werden, wie zum Beispiel AnyDesk oder TeamViewer. Diese dient dazu, um Zugriff auf den Computer des Opfers zu gelangen und dort Kryptowährungen oder andere sensible Informationen zu stehlen.
  • Anlageberatung: Dadurch, dass die meisten Nutzer in Telegram zusammenkommen, um auf dem neusten Stand über Krypto-Projekte zu bleiben, fällt es Betrügern leicht, mit ihren Opfern über Investmentgelegenheiten ins Gespräch zu kommen. Sofern von Fremden etwaige Angebote, Plattformen oder ICOS empfohlen werden, so sollte man höchste Vorsicht walten lassen. Schließlich kann es sich bei einer solchen Gelegenheit um eine Falle handeln und man sieht das Geld nie wieder.

Selbstverständlich gibt es auch noch andere Betrugsmethoden und auch Kombinationen aus den oben genannten Fällen sind möglich. So täuschen beispielsweise vermeintliche Supportmitarbeiter vor, dass eine Rückerstattung lediglich über ein gefaktes Telegram-Wallet möglich ist, in welches zuvor eingezahlt werden soll.

Wie kann ich mich vor Betrug auf Telegram schützen?

Der beste Schutz ist eine gesunde Skepsis gegenüber ungefragter Kontaktaufnahme durch Fremde. Dazu kann man in den Einstellungen von Telegram festlegen, wer überhaupt Kontakt aufnehmen darf. Sofern man auch für unbekannte Personen erreichbar bleiben möchten, so sollte man in jedem Fall den Kontakt abbrechen, wenn das Thema Geld oder Investments angesprochen wird.

Sofern man Hilfe benötigt oder ein Problem mit einem Nutzerkonto auf einer bestimmten Plattform hat, empfiehlt es sich, den Support nicht über Telegram zu kontaktieren. Stattdessen sollte man auf der Website des Betreibers nach entsprechenden Kontaktmöglichkeiten suchen. Die meisten Börsen oder andere Dienstleister bieten ihren Support über übliche Plattformen wie Zendesk oder per E-Mail an. Sollte man dennoch darauf angewiesen sein, über einen öffentlichen Telegram-Kanal nach Hilfe zu fragen, so sollte man darauf achten, nur mit Administratoren des jeweiligen Kanals ins Gespräch zu kommen. Kontaktanfragen von Gruppenmitgliedern, welche keine administrativen Rechte haben, sollten besser geblockt werden.

Im Falle von Trading-Groups empfiehlt sich darauf zu achten, dass die gelieferten Signale keine illiquiden Assets betreffen. Ob man adäquate Marktanalysen zu erwarten hat, sei dahingestellt. In jedem Fall sind Signale zu Kryptos mit hoher Marktkapitalisierung wie Bitcoin oder Ethereum zumindest nicht der Gefahr ausgesetzt, der Marktmanipulation zu dienen. Schließlich kann hier niemand darauf hoffen, durch das Verhalten der Gruppenmitglieder den Kurs in die eine oder andere Richtung künstlich zu verschieben.

Was kann man unternehmen, wenn man betrogen worden ist?

Sofern man Opfer eines Betrugs über Telegram geworden ist, so empfiehlt es sich in erster Linie rechtliche Schritte einzuleiten. Da es sich bei einem Betrug um eine Straftat handelt, sollte man sich in jedem Fall an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Crypto-Tracing unterstützt bei der Dokumentation und Beweissicherung in enger Zusammenarbeit mit einem Rechtsanwalt.

Grundsätzlich empfiehlt sich so schnell wie möglich zu handeln, um den Tätern keinen zeitlichen Vorsprung zu geben. Brechen Sie den Kontakt zu den Tätern unbedingt ab, um keine weiteren Verluste oder Identitätsdiebstahl zu erleiden. Um wichtige Informationen nicht zu verlieren, sollte man die Chat-Protokolle von Telegram in jedem Fall abspeichern und sichern. Diese können wertvolle Informationen beinhalten, die sachdienlich zur Ergreifung der Betrüger sind.

Gerne können Sie uns unverbindlich Ihren Fall über unser Kontaktformular schildern und erhalten von uns eine Ersteinschätzung bezüglich der Maßnahmen, die am besten zu ergreifen sind und der Erfolgsaussichten.

FAQ zu Telegram Betrug

Welche Arten von Betrug gibt es auf Telegram?

Es gibt viele verschiedene Arten von Betrug auf Telegram und nicht alle involvieren Kryptowährungen. So kann es sich um betrügerische Investitionsprogramme, fingierte Verkäufe von Produkten oder Dienstleistungen, Phishing-Angriffe oder auch Identitätsdiebstahl handeln.

Kann man verdächtige Nachrichten oder Benutzer auf Telegram melden?

Ja, auf Telegram können Sie verdächtige Nachrichten oder Benutzer melden, indem Sie das betreffende Profil öffnen, auf die drei Punkte in der oberen rechten Ecke klicken und die Option „Melden“ auswählen. Folgen Sie im Anschluss daran den Anweisungen und geben Sie alle relevanten Informationen an, um den Betrugsversuch oder missbräuchliches Verhalten zu melden.

Wie kann man seine persönlichen Informationen auf Telegram schützen?

Um persönliche oder sensible Informationen auf Telegram zu schützen, sollte man sehr vorsichtig sein, mit wem man diese Informationen teilt. Die Weitergabe von sensiblen Daten wie Passwörter, Bankinformationen oder Ausweiskopien sollte in jedem Fall vermieden werden. Lassen Sie unbedingt beim Klicken auf verdächtige Links oder dem Herunterladen von Dateien von unbekannten Quellen besondere Vorsicht walten.

Besteht eine zuverlässige Möglichkeit, Betrüger auf Telegram zu erkennen?

Nein, es gibt keinen absoluten Schutz oder die Möglichkeit, Profile von Betrügern auf Telegram sicher zu identifizieren. Betrüger verwenden zumeist raffinierte Taktiken, um ihren Opfern ein authentisches Bild zu vermitteln. Es gibt jedoch einige Indikatoren, welche einen Betrug anzeigen können. Darunter unrealistische Versprechungen sowie Bilder oder Informationen, die einer anderen Person gehören. In jedem Fall sollte man hellhörig werden, wenn Fremde das Thema Geld ins Spiel bringen.

Gibt es offizielle Stellen oder Organisationen, die sich mit Betrug auf Telegram befassen?

Es gibt verschiedene Behörden und Organisationen, die sich mit Betrug im Internet befassen. Je nach Standort können dies Polizei, Verbraucherschutzorganisationen oder andere Behörden sein. In Deutschland wäre hier das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu nennen. Weil Betrug auf Telegram aber auch häufig Investmentprodukte betrifft, ist auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitunter ein Ansprechpartner.