Coinbase ist das größte US-Unternehmen im Krypto-Universum, und diesen Umstand machen sich Betrüger auf verschiedenen Wegen zunutze. Aufgrund der verschiedenen Betrugsmaschen ist teilweise für ihre Opfer nicht auf Anhieb ersichtlich, dass sie überhaupt auf Verbrecher hereingefallen sind. Daher braucht es nicht selten eine ganze Weile, bis sie den Betrug feststellen und handeln.
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Grundsätzlich kann man die Verbrechen in drei Bereiche unterteilen, die sehr unterschiedlich sind. Ihnen ist aber gemeinsam, dass sie den guten Namen von Coinbase missbrauchen, denn das echte Unternehmen hat freilich nichts damit zu schaffen. Im Folgenden wollen wir zeigen, welche Maschen von den Betrügern angewendet werden und wie man sich davor am besten schützen kann. Außerdem gehen wir auf die Frage ein, wie man Hilfe bekommt und welche Möglichkeiten bestehen, das verlorene Geld zurückzuerlangen.
Coinbase Kontoeröffnung im eigenen Namen
Die erste Betrugsmasche, die wir vorstellen möchten, ist nicht exklusiv auf Coinbase beschränkt. Stattdessen wenden Betrüger sie auch bei anderen Börsen wie Binance, Kraken oder Bitvavo an. Dazu kontaktieren sie ihre Opfer auf unterschiedlichen Wegen. Zumeist aber über Social Media oder Messengerdiensten.
Nachdem dort der Kontakt angebahnt wurde, gehen die Täter schnell zum Thema Investments über und bieten etwaige Anlageprodukte an, welche als gewinnbringende Möglichkeit vermarktet werden. Zumeist richten sie sich an unerfahrene Anleger, die über nur geringes Wissen über Kryptowährungen verfügen und deshalb die Konsequenzen ihrer Entscheidungen nur schlechten absehen können. Die Opfer werden dann zu Coinbase gelotst, wo sie ein Konto eröffnen sollen und nach der Verifizierung eine Einzahlung in Euro leisten.
Bis hier hin ist alles noch unauffällig, aber nach der Einzahlung folgt die Anweisung, eine bestimmte Kryptowährung zu kaufen und auf ein externes Wallet zu überweisen. Weil die Opfer nicht mit der Blockchain-Technologie vertraut sind, erhalten sie von den Tätern regelrechte Bedienungsanleitungen, wie dies zu bewerkstelligen ist. Der Vorgang erfolgt unter dem Vorwand, dass die eingezahlten Kryptowährungen für das Opfer gewinnbringend angelegt werden. Danach herrscht erst einmal Funkstille. Nach einer Weile fragen die Täter häufig erneut Geld an. Das Gleiche ist der Fall, wenn das Opfer sein Geld auszahlen lassen möchte. Dann werden sogenannte Spiegeltransaktionen gefordert, um den Geldbetrag bzw. die Kryptowährungen vermeintlich freischalten zu können.
In jedem Fall erhält das Opfer nichts zurück, sondern verliert die eingezahlten Beträge. Coinbase selbst warnt davor, ein Konto im Auftrag von Dritten zu eröffnen und Kryptowährungen an Unbekannte zu überweisen. Das Unternehmen trifft bei solchen Delikten keine Schuld, denn letztlich kann es nicht überpüfen, an wen die Kryptowährungen gesendet werden.
Vor dieser Betrugsmasche kann man sich wirksam schützen, indem man im Umgang mit Fremden im Internet einige Regeln beachtet. Dazu empfehlen wir Ihnen den folgenden Artikel zu lesen, um mehr Details darüber zu erfahren, wie man sich im Netz bewegt.
Auf gefälschte Coinbase Website Geld eingezahlt
Die zweite Methode ist das simple fälschen von Websites, welche das Nutzerinterface von Coinbase nachahmen und den Eindruck vermitteln sollen, dass es sich um das Unternehmen handelt. Tatsächlich hat Coinbase auch damit nichts zu schaffen und würde niemals für Verwirrung bei seinen Kunden sorgen, wo und wie die Börse zu erreichen ist.
Solche Fake-Seiten sind relativ schnell erstellt und bieten dem Nutzer nach Anmeldung ganz ähnliche Funktionen wie die echte Exchange von Coinbase. Auch hier geht es nach Kontoeröffnung schnell zur Sache, denn es sollen Kryptowährungen oder Euros eingezahlt werden. Auch hier ist das Geld nach Einzahlung verschwunden. Im Unterschied zur ersten Methode wird aber noch auf der gefälschten Plattform vorgegaukelt, dass regelmäßig Gewinne erzielt werden. Dies soll die Opfer in Sicherheit wiegen und den Eindruck vermitteln, dass ihr Geld in guten Händen ist. Lässt das Opfer die Gelder auf der Plattform, dann wird es zumeist über einen vermeintlichen Kundenberater dazu animiert, mehr Geld einzuzahlen. Dies erscheint vielen Betroffenen plausibel, denn wenn man so hervorragende Gewinne erzielt, dann wäre man theoretisch im Nachteil, wenn man nicht mehr investiert. Aber auch diese Beträge sind direkt, nachdem sie das Girokonto verlassen verloren.
Was die Wahl der Opfer angeht, so bedienen sich die Täter aus mehreren Pools. Zum einen werden ähnlich wie beim Phishing massenhaft E-Mails verschickt, zum anderen aber auch Botschaften auf Social Media oder per WhatsApp und SMS. Es handelt sich also beim Erstkontakt nicht um eine gezielte Wahl, sondern um eine automatisierte Streuung. Erst im weiteren Verlauf widmen sich die Betrüger dem Opfer, sobald klar wird, dass es angebissen hat. In Ausnahmefällen besteht jedoch von Anfang an, ein persönlicher Kontakt.
Hier ist der beste Schutz sehr genau darauf zu achten, welche Websites man im Netz ansteuert und ihre Authentizität zu überprüfen. Wie man das genau macht und worauf besonders geachtet werden muss, haben wir in unserem Artikel über das Thema Phishing näher erläutert. Schließlich weisen die Methoden eine hohe Schnittmenge dazu auf.
Base: Der 2-Layer im Visier der Betrüger
Ganz ähnlich wie im Fall von Binance hat auch Coinbase seit einigen Wochen eine eigene Blockchain-Technologie im Einsatz. Anders als bei der BNB Smart Chain handelt es sich bei Base aber um einen sogenannten Second-Layer von Ethereum. Also um ein Protokoll, welches seine Transaktionen eigenständig durchführt, aber mit der Ethereum-Blockchain absichert.
Schon vor dem Start trieben in den sozialen Medien jede Mengen Betrüger über Bot-Accounts ihr Unwesen. Ihr Ziel ist es, Anleger in die Irre zu führen. Dabei bewerben sie etwaige Airdrops, die Coinbase angeblich auf Base ausschüttet oder andere exklusive Vorteile. Die Links, welche sie in diese Beiträge einstreuen, führen jedoch nicht zu Base, sondern auf gefälschte Websites. Dort geht es seltener darum, vermeintliche Investments zu vermitteln, sondern die Opfer dazu zu bringen, Transaktionen in ihrer Wallet-Software zu bestätigen. Unter dem Vorwand einen Airdrop zu erhalten, werden die Wallets dann regelrecht leergeräumt und sämtliche digitalen Assets auf ein Wallet der Täter transferiert.
Zur Kontaktaufnahme mit den Opfern nutzen die Täter Bot-Accounts, die automatisiert Nachrichten versenden. Diese werden entweder als PN zugestellt oder als öffentlicher Post konzipiert, in dem Nutzer markiert werden. In diesem Sinne können wir auf die bereits oben verlinkten Artikel verweisen, wenn es um Schutzmaßnahmen geht. Schließlich gilt es auch hier bei der Nutzung von Internetangeboten aufmerksam zu sein und im Umgang mit Fremden vorsichtig.
Ich bin Opfer von einem Coinbase Betrug geworden, wie bekomme ich Hilfe?
Coinbase wird in der Regel nicht einschreiten, wenn der Betrogene nicht direkt bei der Plattform Kunde ist und von dort Transaktionen im Zusammenhang mit dem Scam getätigt wurden. Doch auch wenn das der Fall ist, dann muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Möglichkeiten der Börse eher begrenzt sind. Schließlich sind Transaktionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin nicht umkehrbar, weshalb man sich Hilfe von außen holen sollte.
Crypto-Tracing ist auf solche und andere Fälle spezialisiert und sichert die Spuren der Täter per Blockchain-Forensik. Mit der Methode kann geklärt werden, wohin die Scammer die Kryptos transferiert haben und mitunter direkt ein Lagebild erstellen. Wir dokumentieren Ihre und die Folgetransaktionen der Täter und fassen diese Ergebnisse in einem Bericht für die Polizei zusammen. In Kooperation mit dem Rechtsanwalt Herrn Dr. Maisch können wir auch eine umfassende und qualifizierte Rechtsberatung anbieten. Herr Maisch ist auf Cybercrime-Fälle spezialisiert und kann Sie, wenn erwünscht, in allen Angelegenheiten vertreten und ihre Interessen mit juristischen Mitteln durchsetzen.
Zögern Sie nicht und nehmen Sie noch heute Kontakt auf! Lassen Sie die Täter auf keinen Fall davonkommen und nehmen Sie das Heft wieder in die Hand.
FAQ zum Thema Coinbase Betrug
Betrügt Coinbase seine Kunden?
Nein, unter dem Schlagwort Coinbase Betrug versteht man ausschließlich Delikte, die begangen werden und den guten Namen von Coinbase missbrauchen. Coinbase selbst warnt vor solchen und anderen Scams und versucht seine Kunden bestmöglich dagegen zu schützen.
Bekommt Crypto-Tracing oder ein Anwalt mein Geld zurück?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Crypto-Tracing spürt die gestohlenen Gelder zunächst auf und in Zusammenarbeit mit einem Anwalt kann ggf. versucht werden, das Geld zurückzufordern. Ob dies allerdings möglich ist und wie die Erfolgschancen stehen, kann man erst sagen, wenn man die Details zum Einzelfall kennt.