USDC-Betrug

USDC-Betrug: Wie bekommt man sein Geld zurück?

Der USD Coin (USDC) galt lange Zeit als stabile Alternative zu BUSD und USDT. Schließlich wurde der Emittent Circle von vielen Marktbeobachtern als wesentlich solider eingeschätzt. Bei dieser Einschätzung spielt auch die Regulatorik eine große Rolle, denn Circle ist anders als Tether und Binance in den USA vollständig lizenziert und darf den Stablecoin auf dem US-Markt anbieten.

Ursprünglich hatte auch Binance mit seiner Partnerschaft zu Paxos einen ähnlichen Status erarbeitet, doch dieser ging in diesem Jahr verloren. Denn US-Behörden untersagten den BUSD-Stablecoin, weil Zweifel an seiner Deckung aufkam. Diese soll wenigstens kurzfristig mutmaßlich nicht gewährleistet gewesen sein. Auch USDC erfuhr im März 2023 einen herben Rückschlag, der zwar nicht durch das Eingreifen der SEC begründet war, aber dennoch tiefe Spuren hinterließ.

In diesem Artikel wollen wir Ihnen kurz erläutern, welche Krise den Nährboden für die derzeit grassierenden USDC Scams bereitet hat. Außerdem zeigen wir, was man als Opfer eines Betrugs unternehmen und wie man sich davor schützen kann.

Die Basis für den USDC-Betrug: Circle und die SVB

Wie andere Tech-Unternehmen auch hatte Circle einen Teil seiner Gelder bei der Silicon Valley Bank geparkt. Konkret handelte es sich dabei um rund 3,3 Milliarden US-Dollar als Barreserve. Zwar war dies nur ein Bruchteil der rund 40 Milliarden US-Dollar, die man verwaltete, aber als bekannt wurde, dass die Silicon Valley Bank wahrscheinlich pleite war, war das Chaos perfekt.

Kurze Zeit nach der Meldung musste Circle öffentlich bekannt geben, dass man die 3,3 Milliarden Dollar nicht mehr rechtzeitig abheben konnte. Damit war klar, dass der USD Coin nicht mehr vollständig mit US-Dollar besichert war und sofort fingen Anleger damit an, den Stablecoin abzustoßen. In Erwartung einer Katastrophe geriet der Markt in Panik und USDC fiel kurzfristig auf 0,85 US-Dollar ab.

Eine Reihe von Börsen stoppten die Einzahlung von USDC, was die Situation nicht gerade erleichterte. Zwar konnten Anleger dann keine weiteren Panikverkäufe tätigen, aber sie wollten immer noch aus dem Stablecoin raus.

Durch die Rettung der Einleger der SVB erhielt Circle das Geld und USDC kehrte kurze Zeit später zu seiner Preisbindung an den Dollar zurück. Aber die Aufmerksamkeit und die Unsicherheit im Markt rief Betrüger auf den Plan. Sie versuchten, aus der Verunsicherung unter den Anlegern Kapital zu schlagen.

Wie funktioniert USDC-Betrug?

Es handelt sich, so weit Details bekannt sind, primär um gezielte Phishing-Kampagnen. Sie zielen darauf ab, Anlegern, die Befürchtungen wegen USDC haben, das Wallet leerzuräumen. Dazu erstellen die Betrüger gefälschte Webseiten und bewerben diese auf Social Media. Insbesondere auf Reddit hatten die Betrüger initial großen Erfolg und verbreiteten die falsche Seite auf verschiedenen Sub-Reddits. Aber auch auf Twitter sind die Betrüger aktiv und heften sich in der Kommentarsektion an verschiedene Tweets, um potenzielle Opfer anzulocken.

So geben die Betrüger etwa vor, dass Circle einen USDC-Airdrop abhält, um den Schaden der Anleger zu mindern. Um das vermeintliche Geschenk zu erhalten, werden Besucher auf der Seite aufgefordert, ihr Wallet zu verbinden und eine Transaktion zu bestätigen. Kommt man dieser Aufforderung nach, so räumt die Schadseite das Wallet komplett leer.

Circle hat öffentlich davor gewarnt, dass man nicht auf die Betrüger hereinfallen solle. Das Unternehmen macht keine Geschenke und hält auch keine Airdops ab.

Wie kann man sich vor dem USDC-Betrug schützen?

Im Prinzip hilft es, wenn man einfachen Schutzempfehlungen folgt. Dazu gehört etwa, dass man verschiedenen Wallets verwendet. Etwa eines als Cold-Storage, welches man nie mit Webanwendungen verbindet. Dort hält man seine Kryptowährungen sicher vor. Im Web sollte man hingegen ein separates Wallet verwenden, welches nur die absolut notwendigen Mittel bereitstellt. Durch diese Trennung minimiert man im Zweifelsfall den Verlust.

Ansonsten gelten alle Hinweise, die sich allgemein zum Thema Phishing geben lassen, in dem verlinkten Beitrag gehen wir tiefer auf das Thema ein. Ganz wichtig ist es zu beachten, dass Unternehmen wie Circle keine Coins oder Stablecoins verschenken. Ein Stablecoin wird durch Barreserven oder in Dollar denominiere Assets besichert. Anders als bei DeFi-Applikationen besteht also beim Anbieter gar kein Interesse an solchen Aktionen.

Gleiches gilt auch für alle anderen Stablecoins wie etwa USDT, der von Tether emittiert wird und eine noch höhere Marktkapitalisierung besitzt. Es ist davon auszugehen, dass auch andere Stablecoins für Betrüger interessant werden, wenn sie mit dem USDC-Betrug einen entsprechenden Erfolg erzielt haben.

Ich bin Opfer eines USDC-Betrugs geworden, wie bekomme ich Hilfe?

Wenn Sie einer der oben beschriebenen Betrugsmaschen zum Opfer gefallen sind, dann sollten Sie unbedingt zu Crypto-Tracing den Kontakt aufnehmen. Wir werden als private Ermittler für Sie tätig und arbeiten in enger Kooperation mit dem Rechtsanwalt Dr. Maisch, der im Bereich Cybercrime ausgewiesene Expertise besitzt. Eine Begleitung während aller Stufen eines Strafverfahrens ist unerlässlich. Unsere Arbeit beginnt bei der Ermittlung der Täter, dem Erstellen der Strafanzeige und endet im Optimalfall beim Verfahren gegen die Beschuldigten.

Crypto-Tracing verfolgt die Spur der Täter und klärt auf, wohin sie gestohlene Kryptowährungen transferiert haben. Nicht selten versuchen die Täter über einschlägige Börsen die Kryptos in Dollar oder Euro umzusetzen. Wir unterstützen Strafverfolgungsbehörden, indem wir unsere Ermittlungsergebnisse dokumentieren. In vielen Fällen fehlt den Behörden die Expertise oder das Personal, wodurch wertvolle Zeit verloren geht oder Fälle nicht hinreichend bearbeitet werden können. Crypto-Tracing schließt diese Lücke und stellt sicher, dass Opfer eine Chance bekommen ihr Geld zurückzuerhalten.

Eine erfolgreiche Ermittlungsarbeit und eine Strafanzeige sind dafür Vorbedingung. Über unser Kontaktformular können Sie uns Ihren Fall schildern. Wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung, und besprechen persönlich, was in Ihrem Fall am besten zu unternehmen ist.

FAQ zum Thema USDC-Betrug

Was sind gefälschte USDC-Airdrops?

Gefälschte USDC-Airdrops beziehen sich auf betrügerische Aktionen, bei denen behauptet wird, dass kostenlose USDC-Tokens verschenkt werden, um Benutzer anzulocken und ihre persönlichen Informationen zu stehlen oder auf betrügerische Websites umzuleiten. Allgemein gibt es keine Airdrops, bei denen Stablecoins verschenkt werden.

Kann Circle im Falle eines Betrugs mit USDC eingreifen?

Ja, das ist im Prinzip möglich, weil USDC als Token per Smart Contract emittiert wird. Circle kann als Emittent verdächtige Wallets sperren oder Transaktionen unterbinden. Allerdings ist es in dieser Hinsicht schwer, als Privatanleger ein Eingreifen zu erwirken. In besonders schweren Fällen sind Stablecoin-Emittenten jedoch in der Vergangenheit eingeschritten und Millionenbeträge auf der Blockchain gesperrt.

Wie kann ich die Echtheit einer USDC-Transaktion überprüfen?

Man kann die Echtheit einer USDC-Transaktion überprüfen, indem man die Transaktionsdetails, wie den Absender, den Empfänger und den Transaktionshash, in einem vertrauenswürdigen Blockchain-Explorer nachverfolgt. Dort lässt sich auch der Smart Contract und damit die Authentizität des Tokens abgleichen, um zu vermeiden, dass man einer Fälschung auf den Leim geht.

Gibt es spezialisierte Anwälte für Fälle von USDC-Betrug?

Ja, es gibt Anwälte und Anwaltskanzleien, die auf Fälle von Kryptobetrug spezialisiert sind und Opfern von USDC-Betrug rechtliche Unterstützung bieten können. Crypto-Tracing kann innerhalb Deutschlands an einen geeigneten Fachanwalt vermitteln und arbeitet eng mit Anwälten zusammen, um die Ermittlungen gezielt zu unterstützen.

Kann ich meine USDC-Transaktionen rückgängig machen, wenn ich Opfer von Betrug geworden bin?

Im Allgemeinen sind Kryptotransaktionen, einschließlich USDC-Transaktionen, unumkehrbar. Lediglich der Inhaber des Smart Contracts kann eingreifen, wird dies aber nur in sehr schweren Fällen in Betracht ziehen.