Ethereum ist die weltweit größte Smart-Contract-Plattform. Auf ihr basieren unzählige dezentrale Applikationen, die auch dApps genannt werden. Die Tatsache, dass auf Basis von Ethereum ein digitaler Wirtschaftskreislauf entstanden ist, der einen Milliardenmarkt ins Leben gerufen hat, lockt auch Betrüger an. Sie profitieren vermeintlich von der Anonymität der Kryptowährung und ziehen arglosen Anlegern das Geld aus der Tasche.
Inhaltsverzeichnis
Wenn Sie Opfer eines Ethereum-Betrugs geworden sind, dann zeigen wir Ihnen in diesem Artikel, wie Sie Ihr Geld zurückbekommen können. Außerdem zeigen wir auf, welche Mittel helfen, um sich vor einem Ethereum-Betrug zu schützen.
Wie funktioniert Ethereum-Betrug?
Aus Sicht der Täter hat die Verwendung von Ethereum eine Reihe von Vorteilen. Ähnlich wie bei Bitcoin lassen sich hiermit internationale Transaktionen abwickeln und somit können die Betrüger ihre Opfer in verschiedenen Ländern und Interessengruppen ansprechen. Zusätzlich sind die Einnahmen, die sie tätigen äußerst liquide, daher lassen sich erbeutete Ether kurzfristig in US-Dollar, Euro oder einer anderen Währung umsetzen.
Was die eigentlichen Betrugsmaschen anbelangt, so bietet Ethereum aufgrund seiner Smart Contracts reichhaltige Möglichkeiten für die Scammer:
- NFT-Betrug: Hierbei werden berühmte NFT-Kollektionen nachgeahmt oder künstlicher Hype für wertlose NFTs erzeugt. In unserem Fachartikel über NFT-Betrug erfahren Sie mehr zum Thema.
- Fake Token: Eine fast identische Methode ist das „fälschen“ von Token. Daher werden Token in Umlauf gebracht, die dazu geeignet sind, mit echten Krypto-Assets verwechselt zu werden. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um NFTs, sondern zumeist um Token auf Basis des sogenannten ERC-20 Standards.
- ICO-Betrug: Hierbei handelt es sich um eine Form des Anlagebetrugs. Es wird ein Token-Sale beworben, bei dem Investoren Token vor dem Marktstart erwerben können. In diesem Fall wird zumeist auch eine bestimmte Rendite versprochen, doch am Ende verschwinden die Betrüger mit den eingesammelten Geldern.
- Giveaway-Betrug: Dieser Betrug ist nicht auf Ethereum begrenzt, findet aber auch hier Anwendung. Es wird vorgetäuscht, dass Ethereum verschenkt wird, aber zunächst eine Vorauszahlung zur Teilnahme erforderlich ist. Dazu hacken Täter Social-Media-Profile von Prominenten und Unternehmen oder ahmen diese nach, um Legitimität auszustrahlen.
- Airdrop-Betrug: Die Täter senden unaufgefordert Token an die Ethereum-Adresse ihrer Opfer. Gleichzeitig setzen sie betrügerische Webseiten auf. Versuchen sich die Opfer dort über den vermeintlichen Airdrop zu informieren, wird dort über unterschiedliche Tricks versucht, an deren Krypto-Assets zu gelangen.
Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht alle Methoden abdeckt, sondern nur die beliebtesten. Außerdem ändern die Betrüger ihr Vorgehen immer wieder und so können Abwandlungen der hier beschrieben Methoden entstehen. Zudem erfordert ein Teil dieser Methoden, das aktive Handel des Betrogenen, weil er letztlich dazu gebracht wird, die Gelder freiwillig zu verschicken.
Wie kann man sich vor Ethereum-Betrug schützen?
Anhand der oben beschriebenen Methoden wird schnell deutlich, dass der beste Schutz durch sorgsame Recherche und aufmerksamen Umgang mit jeder Art von Angebot hergestellt wird. Konkret lassen sich NFT-Betrug und auch der Betrug mit Fake Token durch einen Abgleich mit der Smart-Contract-Adresse verhindern. Die Adressen von den echten Projekten findet man beispielsweise auf CoinGecko oder CoinMarketCap. Zeigt sich auf einem Blockexplorer wie Etherscan, dass es sich nicht um die gleiche Adresse handelt, dann ist der Betrug schon aufgeflogen.
Bei Airdop- und Giveaway-Betrug hilft nur die Prüfung, ob es sich um ein echtes Geschenk handelt. Denn es gibt Gelegenheiten, wo das der Fall ist. Sobald es jedoch darum geht, eine Vorauszahlung zu leisten, ist der Fall eindeutig. Auch bei ungefragten Airdrops ist äußerste Vorsicht geboten. Denn zumeist werden seriöse Airdrops nicht unaufgefordert gesendet, sondern müssen über eine Claim-Funktion aktiv eingesammelt werden.
Zu guter Letzt gibt es noch den ICO-Betrug und hier zeigt sich ein ähnliches Bild, wie bei allen anderen Formen des Anlagebetrugs auch. Die gemachten Versprechen sollten Investoren gründlich überprüfen, bevor sie Gelder bzw. Krypto-Assets investieren. Auch unrealistische Renditen sind ein Warnsignal, genau wie anonyme Entwicklerteams. Letztlich kann man einen ICO-Betrug nur dann identifizieren, wenn man über ein gewisses Maß an Erfahrung verfügt. Im Zweifelsfall gilt es lieber auf eine Investition zu verzichten, als auf ein Investment zu setzen, was man nicht vollumfänglich versteht. Außerdem sollte man sich von etwaigen Maklern oder anderen Anwerbungsversuchen nicht drängen lassen. Überdies sind solche Kontakte eher unüblich und daher auch ein klares Warnsignal.
Ich bin Opfer eines Ethereum-Betrugs geworden, wie bekomme ich mein Geld zurück?
Egal, welcher Betrugsform man zum Opfer gefallen ist, der Schaden ist häufig groß und die Betroffenen sind nicht selten ratlos, wie sie damit umgehen sollen. Obwohl Ethereum-Transaktionen einen gewissen Schutz bieten und die Beteiligten nicht auf Anhieb zu identifizieren sind, kann man jedoch mit der Blockchain-Forensik wichtige Rückschlüsse auf die Täter ziehen und sie sogar vollständig ermitteln.
Dazu werden die Transaktionen zwischen Opfer und Täter analysiert und danach die Spur verfolgt, welche die Betrüger unweigerlich hinterlassen. Blockchain-Technologie bietet nämlich per se keine Anonymität und nur wenige Kryptowährungen können nicht verfolgt werden. Ethereum gehört in jedem Fall nicht dazu, weshalb Betroffene das Heft unbedingt in die Hand nehmen sollten und sich dazu an einen professionellen Ermittler wenden.
Crypto-Tracing kann die Spur der Täter aufnehmen und dokumentieren. Dies ist bei einem polizeilichen Ermittlungsverfahren mitunter von unschätzbarem Wert. Denn im internationalen Vergleich gibt es Unterschiede bei der Expertise der einzelnen Ermittlungsbehörden, wenn es um Blockchain-Technologie geht. Außerdem vermitteln wir den Kontakt zu fachkundigen Anwälten, welche die Opfer vor Gericht, Behörden und auch Dritten vertreten. Denn nutzen die Täter mit dem Geld ihrer Opfer Dienstleister der Finanzbranche, dann müssen diese mitunter im Sinne der Betrogenen handeln und Gelder sicherstellen. Auch dabei unterstützt Crypto-Tracing seine Klienten.
Sind Sie Opfer eines Ethereum-Betrugs geworden oder haben Sie das Gefühl betrogen worden zu sein? Zögern Sie nicht und nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf und schildern Sie uns Ihren Fall. Wir setzen und zeitnah mit Ihnen in Verbindung und besprechen mit Ihnen persönlichen, wie am besten vorzugehen ist.
FAQ zum Thema Ethereum-Betrug
Welche Arten von Ethereum-Betrug gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Ethereum-Betrug, einschließlich gefälschter ICOs (Initial Coin Offerings), Pyramiden- und Schneeballsysteme, gefälschte Börsen, Phishing, Malware-Angriffe und betrügerischer Wallets. Dabei ist die Bandbreite an Betrugsmaschen sogar noch höher, weshalb sich Anleger gründlich über ihre Investments informieren sollten, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Was ist ein Scam-Token?
Ein Scam-Token bezieht sich auf eine betrügerische Kryptowährung, die keinen echten Wert oder Nutzen hat. Das Hauptziel solcher Token besteht darin, Investoren zu täuschen und ihr Ethereum zu stehlen. Scam-Token werden primär über dezentrale Börsen wie Uniswap in Umlauf gebracht, weil diese keine Kontrollen durchführen können, ob ein Token legitim ist.
Was ist ein Smart-Contract-Betrug?
Ein Smart Contract-Betrug bezieht sich auf manipulative Smart Contracts, die darauf abzielen, Anleger dazu zu bringen, Geld in ein Projekt zu investieren, das letztendlich betrügerisch ist. Dabei kann der eigentliche Betrug sehr komplex aufgebaut sein, beispielsweise über eine Hintertür im Code oder Einschränkungen bezüglich der Verwendung von Token. Diese Form von Betrug ist nicht auf die Ethereum-Blockchain limitiert, sondern kann alle Smart-Contract-Plattformen betreffen.
Was ist ein Ponzi-Betrug?
Ein Ponzi-Betrug ist eine bei Scammern beliebte Masche, bei der die Investitionen neuer Anleger verwendet werden, um die Renditen älterer Anleger zu finanzieren. Es handelt sich also um ein Art Schneeballsystem, das letztendlich zusammenbricht, wenn keine neuen Investoren mehr gewonnen werden können. Der Begriff Ponzi ist im englischsprachigen Raum geläufiger und wird im Zusammenhang mit Kryptowährungen auch im deutschsprachigen Raum verwendet.